Samstag
23. August 2025
21.30 Uhr

Friedenskirche

"Die Suche nach
dem Phantom"

Erika Geldsetzer Violine
Tianwa Yang Violine
Valentino Worlitzsch Violoncello
Nicholas Rimmer Klavier
Martin Klett Klavier

35 EUR | 30 EUR

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Geisterhaft Schauerliches in der Musik von Rihm, Schubert und Beethoven im Dunkelkonzert in der Friedenskirche

Mit dem im Sommer 2024 verstorbenen Komponisten Wolfgang Rihm verband Tianwa Yang eine jahrelange enge Zusammenarbeit und intensiven musikalischen Austausch. Dass zum Jubiläum ein Stück von ihm erklingt, ist also klar! Gemeinsam mit dem Pianisten Nicholas Rimmer führte sie Rihms Werk Phantom und Eskapade so oft auf wie wahrscheinlich kein anderes. Die Stückfantasie für Violine und Klavier besteht aus vielen kleinen Episoden – wechselhaft, ungreifbar, mal lyrisch, mal wild, mal schlicht, mal energisch und virtuos –, die sich doch am Ende wieder zu einem Stück zusammenfügen. Rihm selbst beschrieb die Ambivalenz des Stückes mit folgenden Worten: „Dem Neuen auf der Spur, vor dem Vergangenen jedoch nicht auf der Flucht.“

Stimmungsmäßig passt Ludwig van Beethovens Geistertrio dort ganz wunderbar hinein, vielleicht mag es Wolfgang Rihm sogar inspiriert haben. Ziemlich wahrscheinlich wurde dem berühmten Klaviertrio der Titel erst um einiges später verliehen, vermutlich von Carl Czerny, der den langsamen Satz mit den Worten „geisterhaft schauerlich, gleich einer Erscheinung aus der Unterwelt“ beschrieb. Ähnlich wie bei Rihm birgt das Werk mehrere Charaktere in einem, eine unheimliche Stimmung, aber auch virtuos-heitere Ecksätze.

Zwischen beiden Werken erklingt eine Formation, die bei den BEGEGNUNGEN erstmals zu erleben ist: Klavier-Duo, in einem der schönsten Stücke, die es für vierhändig gespieltes Klavier gibt. Franz Schuberts Fantasie f-Moll entstand in seinem letzten Lebensjahr und ist seiner ehemaligen Schülerin Karoline von Esterházy gewidmet, in die Schubert angeblich heimlich verliebt gewesen war. Tiefe Trauer und unversöhnlicher Schmerz durchdringen das einsätzige Werk von Beginn an – es erinnert an den Wanderer, der mit einem wehmütigen Lied auf den Lippen durch die Einsamkeit zieht, auf der Suche nach etwas Unbestimmtem – man denkt an Schuberts Winterreise.

Wolfgang Rihm (1952–2024)

Phantom und Eskapade
Stückfantasie für Violine und Klavier

Franz Schubert (1797–1828)

Fantasie f-Moll D 940 (op. posth. 103)
für Klavier zu vier Händen

Allegro molto moderato – Largo – Allegro vivace – Tempo primo

Ludwig van Beethoven (1770–1827)

Klaviertrio D-Dur op. 70/1 Geistertrio
für Violine, Violoncello und Klavier

Allegro vivace e con brio | Largo assai ed espressivo | Presto